1925 wurde der Heimatverein Gronau als "Heimat- und Verkehrsverein" der Stadt Gronau gegründet. Die Ziele lagen zunächst in dem "Kennenlernen und Herausstellung der Heimat" sowie der "Hebung des Verkehrs und Verschönerung des Stadtbildes". Letzteres übernahm in den 30er-Jahren die Stadtverwaltung, wohingegen sich der Heimatverein bzw. seine Vertretung in zunehmendem Maße einem völkisch definierten Deutschtum zuwandte und damit, wie die gesamte Heimatbewegung dieser Zeit, ideologisch dem NS-Staat in die Hände spielte. Der Heimatverein entwickelte sich nach dem Krieg erneut zu einem "Bewahrer", nun nicht mehr im ideologischen Sinn, sondern durchaus pragmatisch als Streiter für den Erhalt des alten Gronauer Stadtbildes. Die Stadtkernsanierung der sechziger Jahre bescherte der Agenda des Vereins Verluste, die beiden ältesten und geschichtsträchtigsten Bauwerke der Stadt, das Schloss und die alte evangelische Kirche, wichen der neuen Innenstadt. Am Ende musste sich der Heimatverein als erzkonservativer "Verhinderer" rechtfertigen. Neben vielen Positiva in der Bilanz des Vereins, zu denen die sehr aktive Einbringung in das Rahmenprogramm der Landesgartenschau 2003, aber auch zahlreiche Mitwirkungen bei der Ausgestaltung des Gronauer Stadtbildes gehören, war und blieb der Heimatverein im gesamten Verlauf seiner nun 100-jährigen Geschichte der Pate und zeitweise auch der Betreiber des Gronauer Stadtmuseums, heute des Drilandmuseums. Das Museum ist bis heute, ungeachtet seiner Höhen und Tiefen in der Realisierung, ein Zentrum für die Vermittlung der Geschichte dieser Stadt und umfasste über Jahrzehnte auch das Stadtarchiv. Im Anschluss an den Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Anmeldungen nimmt die Euregio-Volkshochschule unter der Rufnummer 02562 12-666 oder über das Internet entgegen.