Unfallhäufungsstellen Gronau

Unfallhäufungsstellen in Gronau

In Zusammenarbeit mit der Polizei werden auf dieser Seite aktuelle Informationen zu Unfallhäufungsstellen im Gronauer Stadtgebiet aufgezeigt. Auch auf das richtige Verhalten als Verkehrsteilnehmer soll hier hingewiesen. „Wir freuen uns riesig, dass sich Gronau als bislang einzige Stadt im Kreis Borken dazu entschlossen hat, bei dieser Kampagne mitzumachen und ihre Unfallhäufungsstellen mit ihren „Knackpunkten“ der Öffentlichkeit zu präsentieren.  Unser Ziel ist es letztendlich, die Bürgerinnen zu sensibilisieren. Beispielsweise für die Problematik in Kreisverkehren, in denen Unfälle kreisweit ein großes Thema sind. Da ist einfach ein Mehr an gegenseitiger Rücksichtnahme gefordert. Im Kreis Borken liegt aktuell fast jede zweite Unfallhäufungsstelle unter Beteiligung eines Rad-/ Pedelecfahrenden, eines Fußgängers oder eines Elektrokleinstfahrzeuges (z.B. E-Scooter)  in einem Kreisverkehr. Dabei werden oftmals Rad- oder Pedelec-Fahrer:innen von dem hereinfahrenden PKW (A-Säulen-Problematik) übersehen“, betont Polizeioberkommissarin Martina Nabers von der Kreispolizeibehörde Borken.

Was sind Unfallhäufungsstellen?  

Alle gemeldeten Unfälle werden von der Polizei bearbeitet und in eine Statistik aufgenommen. Diese wird durch die Polizei anhand landesweiter vorgegebener Parameter ausgewertet und mögliche Unfallhäufungsstellen an die Unfallkommission gemeldet. Unfallhäufungsstellen liegen vor, wenn

  • innerhalb eines Kalenderjahres drei Verkehrsunfälle der Kategorien 1 (getötet), 2 (schwer verletzt), 3 (leicht verletzt) bis 4 (schwerer Sachschaden) passieren.
  • innerhalb eines Kalenderjahres drei Verkehrsunfälle der Unfalltypen 1(Fahrunfall), 2  (Abbiege-Unfall), 3 (Einbiegen/Kreuzen-Unfall), 4 (Überschreiten-Unfall), 5 (Unfall durch ruhenden Verkehr), 6 (Unfall im Längsverkehr) bis 8 (sonstige Unfälle) passieren.
  • Innerhalb von drei Kalenderjahren drei Verkehrsunfälle der Kategorie 1 bis 2 passieren.
  • Innerhalb von drei Kalenderjahren fünf Verkehrsunfälle der Kategorie 1 bis 3 unter Beteiligung mindestens eines/einer Fußgänger:in oder Rad-/Pedelec-Fahrer:in oder unter Nutzung eines Elektro-Kleinstfahrzeugs passieren.

Die Arbeit der Unfallkommission

Getreu dem Motto „Gefahr erkannt, Gefahr gebannt“ werden die Unfallhäufungsstellen in der Unfallkommission besprochen. Die Unfallkommission setzt sich zusammen aus Vertretern der Polizei, den Verkehrsbehörden und den Straßenbaulastträgern. Geleitet wird die Unfallkommission vom Kreis Borken. Die Unfallkommission beschließt Maßnahmen, um zukünftig die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Unfälle zu vermeiden. Die Treffen der Unfallkommission finden anlassbezogen, jedoch mindestens vier Mal im Jahr statt.

Gefahrenstelle Kreisverkehr

Im gesamten Kreis Borken gibt es auffällig viele Unfallhäufungsstellen an Kreisverkehr mit Beteiligung des Radverkehrs. Das liegt zum einen daran, dass es im Kreis Borken im Vergleich zu anderen Kreisen viele Kreisverkehre gibt und der Radverkehrsanteil sehr hoch ist. Zum anderen ist ein sich wiederholendes Unfallbild zu erkennen.  Die Rad-/ Pedelecfahrenden sind bereits in den Kreisverkehr eingefahren und befinden sich auf der Kreisfahrbahn. Die einfahrenden Pkw übersehen jedoch die Rad-/Pedelecfahrenden. Es wird davon ausgegangen, dass die einfahrenden Pkw die im Kreis fahrenden Radfahrer nicht sehen, da diese durch die A-Säulen verdeckt sind und sich im toten Winkel befinden. Um auf dieses Thema hinzuweisen, hat die Polizei ein Video erstellt, das anschaulich die Problematik darstellt. 

QR-Code zur Weiterleitung zum Video Blinder Fleck A-Säule

Richtiges Verhalten im Straßenverkehr

  • Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme
  • Jeder Verkehrsteilnehmer sollte die Geschwindigkeit den vorhandenen Bedingungen anpassen
  • Bei Dunkelheit Beleuchtung einschalten und Warnwesten tragen
  • Ein Fahrradhelm kann vor schlimmen Verletzungen schützen
  • Handy am Steuer oder am Lenker ist tabu
  • Seien Sie tolerant, wenn andere Fehler machen und pochen Sie nicht auf Ihr Recht
  • Ein Blickkontakt mit dem anderen Verkehrsteilnehmer hilft um einzuschätzen, wie er sich weiter verhält.
  • Versetzen Sie sich in die Lage anderer Verkehrsteilnehmer. Was sind Ihre Stärken und Schwächen? 

Richtiges Verhalten am Kreisverkehr

  • Vorfahrt gewähren bei der Einfahrt.
  • Wer im Kreisverkehr fährt, hat Vorfahrt – und zwar Rad- / Pedelecfahrende ebenso wie Autofahrende.
  • Rad- / Pedelecfahrende sollten im Kreisverkehr möglichst mittig fahren.
  • Rad- / Pedelecfahrende können im Kreisverkehr aufgrund des einzuhaltenden Seitenabstandes von 1,50 m nicht überholt werden.
  • Rad-/Pedelecfahrende müssen Handzeichen geben / Kraftfahrzeugfahrende einen Blinker setzen, wenn sie den Kreisel verlassen möchten.
  • Bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr ist besonders auf "querende" Fußgänger:innen oder Rad - / Pedelecfahrende (sofern der Radverkehr bevorrechtigt um den Kreis geführt wird) zu achten, die neben der Fahrbahn in der gleichen Richtung fahren. Diese haben Vorrang.
  • Soweit nicht verkehrsbedingt erforderlich, ist das Halten auf der Fahrbahn verboten.
  • Die Mittelinsel des Kreisverkehrs darf nicht überfahren werden.
  • Viele Autos haben die gleiche Problemzone: Die A-Säule, die mitunter am richtigen Durchblick hindert. Langsames Einfahren in den Kreisverkehr hilft, um den gesamten Bereich überschauen zu können.  


Unfallhäufungsstellen in Gronau

Im Gronauer Stadtgebiet liegen aktuell acht Unfallhäufungsstellen vor. 

  • → Kreisverkehr Alter Postweg / Vereinsstraße

    2013 war der Kreisverkehr zum ersten Mal auffällig. Damals beschloss die Unfallkommission, dass dort Schwellen angebracht werden, damit sich die Durchfahrtsgeschwindigkeiten reduziert und nicht über die Kreisinnenfläche gefahren wird. Anschließend hat sich die Situation ein paar Jahre beruhigt und die UHS war bereinigt. 2018 ist der Kreisverkehr erneut als Unfallhäufungsstelle aufgetreten. Als Maßnahme wurde beschlossen, dass dort das nicht amtliche Verkehrszeichen "Unfallgefahr" installiert wird, um auf die erhöhte Unfallgefahr hinzuweisen. Das hatte leider nicht den gewünschten Erfolg, sodass die Unfallkommission in Jahr 2023 entschieden hat, dass an den beiden Zufahrten des Alten Postwegs Stoppschilder aufgestellt werden. Das Unfallbild zeigt, dass die Unfälle sich überwiegend an diesen beiden Zufahrten ereignen. Der Unfallhergang ist fast immer der gleiche. Die Rad-/ Pedelecfahrenden befinden sich bereits im Kreisverkehr und werden dann von dem einfahrenden Pkw übersehen. Stoppschilder sind an einem Kreisverkehr, der ursprünglich der Leichtigkeit des Verkehres dienen soll, eher ungewöhnlichZiel ist es jedoch, dass durch die Stoppschilder die einfahrenden Fahrzeuge zunächst anhalten, eine bessere Sicht auf den Kreisverkehr haben und die Einfahrgeschwindigkeit gesenkt wird, um damit Unfälle zu vermeiden.

    Das beschriebene Unfallbild ist kein Einzelfall, sondern tritt an vielen Stellen im gesamten Kreisgebiet auf. Es wird davon ausgegangen, dass die einfahrenden Pkw die im Kreis fahrenden Radfahrer nicht sehen, da diese durch die A-Säulen verdeckt sind und sich im toten Winkel befinden. Um auf dieses Thema hinzuweisen, hat die Polizei ein Video erstellt, das anschaulich die Problematik darstellt. 

    Foto vom Kreisverkehr Vereinsstraße/Alter Postweg mit Blick auf das Stoppschild und die Haltelinie


  • → Kreuzungsbereich Hermann-Ehlers-Straße / Eper Straße

    Ob Kreisverkehr oder Kreuzungsbereich: Ziel bei allen UHS ist es letztendlich, die Bürger:innen entsprechend zu sensibilisieren. Rund 26.000 Fahrzeuge passieren täglich den Kreuzungsbereich Hermann-Ehlers-Straße / Eper Straße. Damit handelt es sich um den Knotenpunkt mit der höchsten Verkehrsbelastung im gesamten Stadtgebiet. Aufgrund der hohen Verkehrsbelastung ist die Kapazität des Knotenpunkts in den Spitzenstunden erreicht und die Qualität des Verkehrsablaufs nimmt ab. Dadurch bilden sich Rückstaus und Wartezeiten. Die eingeschränkte Leistungsfähigkeit führt auch zu einer erhöhten Unfallgefahr. Je länger die Wartezeit ist, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass kleinere Zeitlücken zum Abbiegen genutzt werden und dadurch gefährliche Situationen entstehen. Das zeigt auch das erste Unfallbild, das am Knotenpunkt häufig zu erkennen ist. Von der Hermann-Ehlers-Straße stadteinwärts fahrende Kraftfahrer, die links in die Eper Straße abbiegen, kollidieren beim Abbiegen mit den aus Enschede kommenden Fahrer:innen. Auffällig ist auch ein zweites Unfallbild. In diesem Fall befahren Radfahrer aus Epe kommend die Eper Straße und möchten weiter geradeaus fahren. Dabei werden sie  von Rechtsabbiegern – insbesondere LKW-, die über die Hermann-Ehlers-Straße in Richtung Ochtrup fahren möchten, übersehen.

    In der Vergangenheit wurden bereits  zahlreiche Maßnahmen durchgeführt. Die Haltelinie der Radfahrer wurde vorgezogen und die Haltelinie für den Kfz-Verkehr zurückgezogen, um die Sicht zu verbessern. Zudem hat der Radverkehr Vorlauf und erhält eher grün. 2019/20 wurde die Beleuchtung auf der Kreuzung verbessert. Da davon auszugehen ist, dass die Abbiegeunfälle mit erhöhten Geschwindigkeiten einhergehen, hat die Unfallkommission in 2023 beschlossen, dass regelmäßig Geschwindigkeitskontrollen durchgeführt werden. 

    Sollten diese Maßnahmen nicht greifen, muss das Signalprogramm angepasst werden. Für die Linksabbieger müsste ein eigenes Signal eingerichtet werden, damit ein sicheres Abbiegen gewährleistet werden kann. Dadurch wird die Grünzeit für andere Verkehrsteilnehmer reduziert, wodurch die Leistungsfähigkeit abnehmen würde. 

    Um dies zu verhindern, ist langfristig ein Umbau des Knotenpunkts vorgesehen, bei dem der Knoten aufgeweitet wird und zusätzliche Fahrstreifen entstehen. 

  • → Kreisverkehr Alstätter Straße / Enscheder Straße / Pfarrer-Reukes-Straße

    Erläuterung folgt

  • → Kreuzungsbereich Ochtruper Straße / Vereinsstraße

    Erläuterung folgt

  • → Kreuzungsbereich Amtsvennweg / Alstätter Straße

    Eine aktuelle Unfallhäufungsstelle ist der Knotenpunkt Amtsvennweg / Alstätter Straße / Auffahrt B54. In 2023 haben sich hier insgesamt sechs Unfälle ereignet, die ein ähnliches Unfallbild aufweisen. Die Ursache der Unfälle war in allen Fällen, dass Fahrer:innen, die von der Alstätter Straße kommen, den übergeordneten Verkehrsteilnehmer:innen auf dem Amtsvennweg die Vorfahrt nahmen.

    Dabei ist die Beschilderung und Markierung eindeutig. An der Einmündung der Alstätter Straße stehen beidseitig Stoppschilder und eine Haltelinie ist markiert. Zudem wird 150m vor der Einmündung auf das Stoppzeichen hingewiesen.

    Die Besonderheit an diesem Knotenpunkt ist, dass der Radverkehr entlang des Amtsvennwegs auf einem einseitigen Zweirichtungsradweg geführt wird. Da Kraftfahrer:innen kreuzende Radfahrer:innen normalerweise nur von rechts erwarten, werden die von links kommenden schnell übersehen. Aus diesem Grund wurde in der vorhandenen Beschilderung bereits auf den Zweirichtungsradweg hingewiesen. Außerdem ist der Radweg rot markiert und mit Piktogrammen versehen.

    In der Unfallkommission wurden die möglichen Gründe für das Unfallbild besprochen. Bei der Mehrzahl der Unfälle lag die Hauptursache darin, dass die von der Alstätter Straße kommenden Kraftfahrer:innen am Stoppschild nicht gehalten haben. Als weitere Gründe für diese Unfallhäufungsstelle kommen eingeschränkte Sichtverhältnisse und möglicherweise auch überhöhte Geschwindigkeit (vorgegeben sind 50 km/h) zum Tragen. Deshalb wurde beschlossen dort einen Baum zu fällen, um die Sichtverhältnisse zu verbessern. Außerdem sollen an diesem Kreuzungsbereich seitens der Polizei Verkehrsmessungen und Verkehrskontrollen durchgeführt werden.

  • → Bahnhofsunterführung

    Die Bahnhofsunterführung am Gronauer Bahnhof ist eine Unfallhäufungsstelle. In 2023 haben sich hier drei Unfälle ereignet, die ein ähnliches Unfallbild aufweisen. Es handelt sich um eine reine Unterführung für Radfahrer und Fußgänger unter den Bahnschienen. Die Unfälle sind in der Kurve geschehen, die an die Rampe hinter der Radstation anschließt. In der Kurve kollidieren entgegenkommende Radfahrer, da einer der Unfallbeteiligten die Kurve geschnitten hat. Außerdem war bei einem Unfall ein Krad beteiligt, dass die Unterführung nicht befahren darf. 

    Die Bahnhofsunterführung gibt es seit der Landesgartenschau und wurde jetzt zum ersten Mal als Unfallhäufungsstelle gemeldet. Die beiden Rampen führen im rechten Winkel auf die Unterführung zu. Aufgrund der Rampen können die Radfahrer hohe Geschwindigkeiten erreichen. Außerdem können die entgegenkommenden Radfahrer sich erst spät sehen. Aus diesem Grund wurden in der Vergangenheit bereits an beiden Rampen Verkehrsspiegel aufgestellt, damit die Sichtverhältnisse verbessert werden. Des Weiteren wurden im Kurvenbereich Markierungen aufgebracht, die verdeutlichen, wie die Radfahrer fahren sollen, damit sie sich nicht untereinander behindern.

    Wie bereits beschrieben, war die Ursache der Unfälle in allen Fällen, dass einer der Unfallbeteiligten die vorhandene Markierung überfahren hat und die Kurve geschnitten hat. Es ist davon auszugehen, dass hohe Geschwindigkeiten und Unachtsamkeit bei den Unfällen mit einfließt. Alle Unfälle ereigneten sich bei Tageslicht, sodass eine fehlende Beleuchtung als Ursache ausgeschlossen werden kann.

    In der Unfallkommission wurde beschlossen, dass mit Öffentlichkeitsarbeit auf die Gefahrenstelle hingewiesen und sensibilisiert werden soll. Um die Unfallgefahr zu verringern, ist es wichtig, dass die Geschwindigkeit den gegebenen Bedingungen angepasst wird. Zudem sollte mit hoher Achtsamkeit um die Kurve gefahren werden. Es sind vor allem die Grundregeln der Straßenverkehrsordnung zu beachten. Es gilt die gegenseitige Rücksichtnahme und des Weiteren sollten sich Verkehrsteilnehmer so verhalten, dass kein anderer gefährdet wird. 

  • → Kreisverkehr Kaiserstiege / Vereinsstraße

    Erläuterung folgt

  • → Kreisverkehr Heerweg / Alter Postweg

    Erläuterung folgt

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