Grenzüberschreitende Aktionen zu den Befreiungstagen: „Glocken läuten“ und „Flagge zeigen“


Seit vielen Jahren findet der Gedenktag zum Ende der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden als nationaler Gedenktag statt. Die Stadt Gronau nimmt seit 26 Jahren auf Einladung der niederländischen Nachbarn an diesem Gedenktag teil, um an die Befreiung im Mai 1945 zu erinnern. Aus diesem Grund werden am 5. Mai, dem niederländischen Befreiungstag, und am 8. Mai, dem deutschen Befreiungstag, die Flaggen vor dem Rathaus und dem Eper Amtshaus gehisst. Des Weiteren läuten an beiden Tagen die Kirchenglocken jeweils um 8 Uhr für 15 Minuten.

Aufgrund der Corona-Krise mussten die Feierlichkeiten in diesem Jahr erneut abgesagt werden. Die Verbundenheit mit den niederländischen Nachbarn und dem Gedenktag sind aber gegenwärtig. Das Beflaggen und das Glockengeläut auf deutscher Seite sind ein Zeichen der Solidarität und der Völkerverständigung.

In diesen Tagen gedenken die Niederlande und die Stadt Gronau in Trauer aller Toten des Krieges und der Gewaltherrschaft, insbesondere der sechs Millionen ermordeten Juden. Auch in Gronau wurden vor 1945 jüdische Mitbürger gehasst, verfolgt, gedemütigt, geschlagen und später umgebracht. „Wenn wir uns mit diesen Erfahrungen versöhnen wollen, müssen wir verstehen, dass es Versöhnung ohne Erinnerung nicht geben kann“, sagt Bürgermeister Rainer Doetkotte. Er möchte außerdem an die gute Zusammenarbeit anknüpfen: „Mit den Gemeinden der Euregio, diesseits und jenseits der deutsch-niederländischen Grenze haben wir in Friedenszeiten vieles erreicht. An diese gemeinsamen Erfolge möchten wir anknüpfen und deshalb wird die Stadt Gronau auch in Zukunft ihren unübersehbaren Beitrag leisten.“