Mit dabei – und überzeugt von der Notwendigkeit einer guten grenzüberschreitenden Zusammenarbeit – die EU-Gemeinderätin Susanne Reinhoffer.
Der „Drilandstein“ stammt aus dem Jahr 1659. Er ist einer der ältesten Grenzsteine entlang der deutsch- niederländischen Grenze, gesetzt auch als Zeichen des friedlichen Neben- und Miteinanders nur wenige Jahre nach dem Ende des dreißigjährigen Krieges. Als dreiseitige Säule aus Bentheimer Sandstein markiert er den Ort, an dem seinerzeit die Grenzen der Bistümer Münster und Utrecht sowie der Grafschaft Bentheim aufeinandertrafen. Heute markiert er die Stelle, an der die Grenzen der deutschen Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen auf die der Bundesrepublik Deutschland zum Königreich der Niederlande stoßen.
Die Absichtserklärung „Drilandstein“ soll das nachbarschaftliche Miteinander der unmittelbaren Anrainergemeinden stärken, ihrer Zusammenarbeit ein größeres Maß an Verbindlichkeit und Verlässlichkeit geben, und als Leitfaden für noch zu definierenden Themen und Projekte dienen. Gronau, Losser und Bad Bentheim möchten so auf Dauer aktiver und attraktiver Mittelpunkt des alleine aufgrund seiner Größe deutlich unterscheidbaren, grenzüberschreitenden EUREGIO-Verbundes sein.
Kein Zufall ist es vor diesem Hintergrund, dass sich die damalige Losseraner Bürgermeisterin und ihre beiden deutschen Amtskollegen am 23. Mai 2023 spontan am Drilandstein trafen, um den Wegfall der Corona-bedingten Grenzkontrollen zu feiern. Vorausgegangen waren wöchentlich an den Donnerstagen grenzüberschreitende Telefonate, in denen sich die Hauptverwaltungsbeamten mit ihrer niederländischen Kollegin über den Stand der Pandemie und die behördlichen Maßnahmen jenseits der Grenze informierten. Nachdem im Jahr 2024 Jeroen Diepemaat das Bürgermeisteramt in Losser von Cia Kroon übernommen hatte, knüpfte er an die so gewachsene grenzüberschreitende Partnerschaft an und regte die heute nach jeweils einstimmigen Ratsbeschlüssen in den Gemeinderäten der befreundeten Kommunen in Kraft tretende Vereinbarung an.
Der Drilandstein, einst als Grenzstein gesetzt, steht so mehr denn je als Zeichen für die freundschaftliche Verbindung der an ihn angrenzenden Gemeinden und ihrer Bevölkerungen.