Erfolgreiche Renaturierung der Dinkel in Gronau-Epe – Natur gewinnt Lebensraum zurück


Die Stadt Gronau und die Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken haben im Rahmen der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) vier Renaturierungsmaßnahmen an der Dinkel im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen. Ziel dieser Projekte war die ökologische Aufwertung des Flusses und seiner Uferzonen – und dieses Ziel wurde mit sichtbarem Erfolg erreicht.

Zwischen dem Alfertring am Freibad Epe und der Ortsgrenze zu Nienborg in der Gerdingsseite konnten durch eine enge Zusammenarbeit der Stadt Gronau und der Stiftung Kulturlandschaft Kreis Borken naturnahe Lebensräume geschaffen werden. Insgesamt wurden vier Maßnahmen umgesetzt, drei davon auf städtischen Flächen, eine weitere auf Stiftungseigentum.

Im Zentrum der Renaturierung standen die Wiederherstellung dynamischer Fließgewässerprozesse, die Entwicklung strukturreicher Uferbereiche und der gezielte Einsatz von Totholz. Große Baumstämme und ganze Bäume wurden im Flussbett verankert, um Strömungslenkung und natürliche Flussdynamiken zu fördern. Die geschwungene Neugestaltung des Gewässerverlaufs führt zu einer vielfältigen Strömungsverteilung, der Bildung von Sand- und Kiesbänken sowie zur Entstehung neuer Inseln.

Besonders hervorzuheben ist die Anlage von sogenannten Sekundärauen – zusätzlichen Überflutungsflächen, die nicht nur Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten bieten, sondern auch einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz leisten. Auch Flachwasserzonen und abgeflachte Uferbereiche wurden geschaffen, um die ökologische Vielfalt zu fördern.

Eine aktuelle Bewertung durch das Land NRW belegt den Erfolg der Maßnahmen eindrucksvoll: Die Gewässerstrukturgüte der Dinkel konnte sich in den betroffenen Abschnitten um bis zu vier Gütestufen verbessern – von „vollständig verändert“ auf „mäßig verändert“. Damit ist die Dinkel ihrem Ziel, einen „guten ökologischen Zustand“ zu erreichen, ein großes Stück nähergekommen.

Bürgermeister Rainer Doetkotte und Bernd Garvert, Geschäftsführer der Stiftung, betonen: „Die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Stiftung hat entscheidend zum Erfolg des Projektes beigetragen.“

Hintergrund:

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie verfolgt das Ziel, Flüsse und Bäche in einen möglichst naturnahen Zustand zu versetzen. Dazu gehören unter anderem die Wiederherstellung strukturreicher Lebensräume, die Verbesserung der Wasserqualität und die Schaffung natürlicher Rückhalteflächen. Die Maßnahmen an der Dinkel zeigen beispielhaft, wie nachhaltiger Gewässerschutz gelingen kann – zum Wohl von Mensch und Natur.

Blick auf die Dinkel mit der Renaturierungsmaßnahme

Das Foto zeigt im Jahr 2020 eine Maßnahme der Renaturierung im Bereich der Dinkel in Epe.